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Die letzten Zuckungen der Prohibitionsbefürworter


In Nordrhein-Westfalen ist die Piratenfraktion treibende Kraft beim Thema Cannabis. In der jüngsten Anhörung zum Thema, bei dem die Fraktion der Piratenpartei auch diese Zahlen vom Deutschen Hanfverband präsentierte, wurde der SPD-Abgeordnete Roland Adelmann beleidigend. Er sagte in Richtung des gesundheitspolitsichen Sprechers der Piraten, Daniel Düngel: “Wer sich solche Zahlen zu eigen macht, hat anscheinend seine kognitiven Fähigkeiten beim Konsum von Cannabis verloren.” Zu Deutsch: Düngel habe sich um den Verstand gekifft, weil er den DHV zitiert.

Adelmann hat mit seinem Zwischenruf nicht nur den Kollegen beleidigt, sondern unterstellt auch dem Verfasser des Papiers, also dem DHV, sowie Cannabiskonsumenten und-patienten unisono Unzurechnungsfähigkeit. Das ist übrigens derselbe Adelmann, der während der von “Warsteiner” und der “Privatbrauerei Frankenheim” mitgesponsorten “Närrischen Tage” im Landtag das “örtliche Brauchtum” feierte. Mit örtlichem Brauchtum ist anscheinend das drei Tage währende Volksbesäufnis am Niederrhein gemeint, das neben dem Oktoberfest die wohl größte Drogenparty des Landes ist.

Auch die Grünen haben mit der Ablehnung des Konzepts, das ihrem “Cannabiskontrollgesetz” doch sehr nahe kommt, wieder einmal bewiesen, dass die Landesverbände der neuen Linie des Bundesvorstandes wohl noch nicht so richtig folgen wollen.

“Die Fraktionen von SPD, CDU, GRÜNEN und FDP werteten die Aussagen externer Fachleute in einer Anhörung zu diesem Thema als Warnung vor den Gefahren, die mit Cannabis verbunden seien (Ausschussprotokoll 16/818). Mit Blick auf Vorbeugung und Jugendschutz sprachen sich SPD und GRÜNE für ein Gesamtkonzept zum Thema Sucht aus,” heißt es in der Presseerklärung des Landtags. Statt neuer Töne gibt es also auch von den Grünen wieder mal alt her gebrachte Plattitüden. Witzig an dem ganzen Vorgang ist alleine der Titel der Pressemitteilung: “Breite Mehrheit gegen Cannabis-Freigabe.” Das, liebe Abgeordnete, stimmt so nicht.


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